Mobilität
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Anteil erneuerbarer Energien am Kraftstoffverbrauch
In Frankreich ist Biodiesel der wichtigste Kraftstoff aus erneuerbaren Energiequellen. Im Jahr 2022 machte Biodiesel 72 % des Bruttoendverbrauchs von Energie aus erneuerbaren Quellen für Kraftstoffe aus. Biobenzin (oder Bioethanol) machte knapp ein Drittel (27 %) dieses Verbrauchs aus.
Im Jahr 2015 wurde mit dem französischen Gesetz zur Energiewende für grünes Wachstum (Loi sur la transition énergétique pour le croissance verte, LTCEV) ein Ziel von 15 % für den Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoendverbrauch von Kraftstoffen bis 2030 eingeführt. Nach Angaben des Amt für statistische Daten und Studien (SDES) des französischen Ministeriums für den ökologischen Wandel lag der Anteil der erneuerbaren Energien am Endverbrauch von Kraftstoffen im Jahr 2022 bei etwa 9 % und damit mehr als 2,5 Prozentpunkte unter der linearen Entwicklung zwischen 2015 und 2030.
Der Anteil erneuerbarer Kraftstoffe stagniert seit 2015 und scheint sogar leicht rückläufig zu sein. Dies spiegelt teilweise die Tatsache wider, dass die Strategie zur Dekarbonisierung des Verkehrs eher auf die Elektrifizierung von Fahrzeugen als auf die Verwendung von Biokraftstoffen setzt. Der leichte Rückgang könnte aber auch auf eine Änderung der Methodik im Jahr 2021 zurückzuführen sein. In jedem Fall deutet die derzeitige Dynamik darauf hin, dass das Ziel für 2030 ohne eine deutliche Beschleunigung nicht erreicht werden kann.
Elektromobilität
Elektrofahrzeuge
In der im April 2020 verabschiedeten Mehrjährigen Energieplanung hat sich die französische Regierung das Ziel gesetzt, bis Ende 2023 660.000 und bis Ende 2028 3 Millionen Elektrofahrzeuge auf die Straße zu bringen. Ende November 2022 kündigte die Regierung außerdem ein Ziel von 2 Millionen Fahrzeugen an, die bis 2030 in Frankreich produziert werden sollen, sowie eine finanzielle Unterstützung für die Automobilindustrie in Höhe von 100 Millionen Euro, um den technologischen Übergang des Sektors zur Elektrifizierung zu vollenden.
Laut Avere France Registration Barometer gab es Ende Juli 2024 in Frankreich 1.870.231 Plug-in-Fahrzeuge, von denen 1.210.941 rein elektrisch waren. Die restlichen 659.290 Fahrzeuge sind Plug-in-Hybride. Die verfügbaren Statistiken definieren Fahrzeuge so, dass sie sowohl Personenkraftwagen als auch Nutzfahrzeuge umfassen. Nutzfahrzeuge sind nicht für den Personentransport ausgelegt, sondern für den Transport von Gütern. Dennoch handelt es sich um leichte Fahrzeuge mit einem Höchstgewicht von 3,5 Tonnen. Personenkraftwagen hingegen sind für die Personenbeförderung ausgelegt und haben neben dem Fahrersitz maximal 8 Sitzplätze.
Die Entwicklung des Fahrzeugbestands kann auch anhand der monatlichen Neuzulassungen verfolgt werden. Die Daten des Zulassungsbarometers erlauben eine Unterscheidung zwischen rein elektrischen Pkw und rein elektrischen Nutzfahrzeugen. Im Juli 2024 machten die Neuzulassungen von 100% elektrischen Pkw mit 17.030 Zulassungen 18,0% des Marktanteils aus. Bei den 100 % elektrischen Personenkraftwagen verzeichnete das Renault Megane-E die meisten Zulassungen (1.419 Neuzulassungen), gefolgt vom Tesla Model Y (1.205 Zulassungen) und dem Peugeot 208 (1.166 Zulassungen).
Ladeinfrastruktur
Laut dem Nationalen Barometer der öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur, das vom Ministerium für den ökologischen Übergang in Zusammenarbeit mit Areve-France auf der Grundlage der Daten von GIREVE erstellt wurde, gab es am 31. Juli 2024 in Frankreich 143.678 öffentliche Ladepunkte, davon 24.639 in der Region Paris. 48 % der Ladepunkte haben eine Leistung zwischen 7,4 und 22 kW und 32 % weniger als 7,4 kW. Ladepunkte mit einer Leistung von 22 kW oder mehr machen 20 % aller öffentlich zugänglichen Ladepunkte aus.
In der Mehrjährigen Energieplanung wird das Ziel von 100.000 öffentlichen Stromzapfsäulen bis 2023 und von 7 Millionen öffentlichen und privaten Stromzapfsäulen bis 2030 genannt. Die Installation von Stromzapfsäulen hat sich in den letzten 12 Monaten deutlich beschleunigt, so dass das Ziel von 100.000 öffentlichen Stromzapfsäulen in Frankreich bis Ende Mai 2023 erreicht werden kann. Am 27. Oktober 2023 gab die Regierung ein neues Ziel von 400.000 Stromzapfsäulen bis 2030 bekannt, darunter 50.000 Schnellzapfsäulen. Enedis, der französische Verteilernetzbetreiber, schätzt, dass es in Frankreich Ende des dritten Quartals 2023 insgesamt 1.668.929 Ladepunkte (private, öffentliche und gewerbliche) gab.
Aus den Daten zu den öffentlich zugänglichen Ladepunkten und dem Bestand an aufladbaren Fahrzeugen lässt sich die Anzahl der aufladbaren Fahrzeuge - insgesamt oder nur reine Elektro- oder Hybridfahrzeuge - pro öffentlich zugänglichem Ladepunkt berechnen. Im Juli 2024 gab es in Frankreich etwa 8 reine Elektrofahrzeuge pro öffentlich zugänglichem Ladepunkt. Hinter dieser Zahl können sich jedoch geografische Unterschiede verbergen, da die Verteilung der öffentlich zugänglichen Ladepunkte in einem Departement nicht unbedingt der Anzahl der dort aufladbaren Fahrzeuge entspricht.