Energieverbrauch
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Szenariokorridor
Zum Vergleich zeigt jede Grafik den Korridor von Szenarien, die von einem Forscherteam der Technischen Universität Berlin mit dem Modell GENeSYS-MOD im Rahmen des europäischen Projekts openENTRANCE entwickelt wurden.
Der Szenariokorridor zeigt für einen bestimmten Indikator die minimalen und maximalen Werte der Projektionen in Fünfjahresintervallen zwischen 2025 und 2050 unter vier Szenarien an. Die betrachteten Szenarien sind: Gerichteter Übergang, Graduale Entwicklung, Gesellschaftliches Engagement und Techno-Friendly.
Weitere Informationen über die Definition der Szenarien finden Sie hier.
Fossiler Primärenergieverbrauch
Was den Verbrauch fossiler Primärenergie betrifft, so wird in der Mehrjährigen Energieplanung (PPE) ein Zielwert von 1149 TWh für das Jahr 2023 und von 942 TWh für das Jahr 2028 festgelegt. Dieses Ziel ist in Teilziele nach Energieträgern untergliedert. Im Jahr 2023 soll der Primärverbrauch von Kohle 48 TWh nicht überschreiten. Das Ziel für Öl liegt bei 700 TWh und für Gas bei 401 TWh. Im Jahr 2028 darf der Verbrauch dieser Energieträger 28 TWh, 569 TWh bzw. 345 TWh nicht überschreiten. Die PPE sieht auch spezifische Ziele für jeden Sektor vor. Bis 2023 (bzw. 2028) darf der Endenergieverbrauch des Gebäudesektors (Wohn- und Gewerbegebäude) 712 TWh (bzw. 636 TWh) nicht überschreiten. Für die Sektoren Verkehr, Industrie und Landwirtschaft/Fischerei darf der Endenergieverbrauch 473 TWh (bzw. 427 TWh), 291 TWh (bzw. 269) und 49 TWh (bzw. 46 TWh) nicht überschreiten.
Darüber hinaus sieht das im November 2019 verabschiedete Energie- und Klimagesetz eine Senkung um 40 % bis 2030 gegenüber dem Stand von 2012 vor.
Laut der Ausgabe 2022 der Schlüsselzahlen zum Thema Energie, die vom Ministerium für den ökologischen Wandel veröffentlicht wurden, betrug der fossile Primärenergieverbrauch im Jahr 2021 1281 TWh, wovon 83,4 TWh auf Kohle, 767,2 TWh auf Öl und 430,4 TWh auf Gas entfielen. DDer Gesamtverbrauch für das Jahr 2021 liegt somit um 19 TWh über dem Niveau, das eine lineare Reduzierung des Verbrauchs fossiler Primärenergie bis zum Ziel für 2023 bewirken würde. Um das Ziel von 1149 TWh im Jahr 2023 zu erreichen, müsste der Verbrauch an fossiler Primärenergie um 132 TWh gesenkt werden. Das ist 1,5-mal so viel wie die Reduzierung, die zwischen 2019 und 2021 stattgefunden hat.
Endenergieverbrauch
Die Mehrjährige Energieplanung (PPE), deren letzte Fassung im April 2020 verabschiedet wurde, setzt ein Ziel für die Verminderung des Endenergieverbrauchs für mehrere Zeiträume, nämlich 2023 und 2028. Genauer gesagt darf der Endenergieverbrauch aller Sektoren zusammengenommen im Jahr 2023 (bzw. 2028) 1525 TWh (bzw. 1378 TWh) nicht überschreiten, was einem Rückgang von 7,6 % (bzw. 16,5 %) im Vergleich zu 2012 entspricht.
Darüber hinaus sieht das im August 2015 verabschiedete Energiewendegesetz für grünes Wachstum (LTECV) eine Reduzierung um 20 % im Jahr 2030 und um 50 % im Jahr 2050 im Vergleich zu den Werten von 2012 vor.
Laut der Ausgabe 2022 der Schlüsselzahlen zum Thema Energie, die vom Ministerium für den ökologischen Wandel veröffentlicht wurden, betrug der Endenergieverbrauch im Jahr 2021 1617.8 TWh. Dies liegt über dem Ziel von 1564 TWh für dieses Jahr. Obwohl alle Sektoren außer der Landwirtschaft ihren Endenergieverbrauch gesenkt haben, ist das 2021 erreichte Niveau nur 36,7 TWh niedriger als 2019. Um das Ziel für 2023 zu erreichen, müsste der Endenergieverbrauch dreimal stärker reduziert werden als zwischen 2019 und 2021.